Das Institut für Haptische Gestaltbildung-Nord - Lüneburg bietet eine Berufsbegleitende Fortbildung an, die sich an den Bedürfnissen und Möglichkeiten von Kindern und Jugendlichen orientiert
Grundkurs I:
Haptik und Haptischer Sinn – das grundlegende Phänomen der AaT
Leitung: Marie-Luise Geiß, Dipl. Kunsttherapeutin FH
Umfang und Dauer:
6 Wochenendseminare (Fr+Sa+So)
1 vier-Tage Seminar (Do+Fr+Sa+So)
1 Seminar zur Vertiefung und Supervision bei Prof. Heinz Deuser, Hinterzarten
(Termin und Inhalte nach Wahl aus dem Programm des Instituts Hinterzarten)
min. 10 Sitzungen zur Selbsterfahrung
Weitere Informationen, Nachfragen und Anmeldung unter:
Marie Luise Geiß, An den Brodbänke 1, 21335 Lüneburg
Email: marieluise.geiss@web.de
Phone: 04131 – 269 353
Grundkurs II:
Themenkreise und Realisationen im Handlungsprozess und Beziehungsaufbau von Kindern und Jugendlichen in der AaT
Leitung: Marie-Luise Geiß, Dipl. Kunsttherapeutin FH
Umfang und Dauer:
6 Wochenendseminare (Fr+Sa+So)
1 vier-Tage Seminar (Do+Fr+Sa+So):
1 Seminar zur Vertiefung und Supervision bei Prof. Heinz Deuser, Hinterzarten
(Termin und Inhalte nach Wahl aus dem Programm des Instituts Hinterzarten)
min. 10 Sitzungen zur Selbsterfahrung
Anerkennungsjahr zum Grundkurs I + II
Supervision und Dokumentation von eigenen Begleitungsprozessen mit Kindern und Jugendlichen in der AaT
Vertiefung der Inhalte aus Grundkurs I und II in Absprache mit der Gruppe
schriftliche Abschlussarbeit - Erwerb des Zertifikats.
Leitung: Marie-Luise Geiß, Dipl. Kunsttherapeutin FH
Umfang und Dauer:
2 Wochenend-Seminare (Fr+Sa)
20 Sitzungen Supervision zu min. 10 verschiedenen Klienten
min. 10 Sitzungen zur Selbsterfahrung
Der Grundkurs I, der Grundkurs II und das Anerkennungsjahr berechtigen zur selbständigen Begleitung von Kindern und Jugendlichen in der Arbeit am Tonfeld®. und berechtigt zur entsprechenden Eintragung als BegleiterIn in der Arbeit am Tonfeld®.
Dieser Kurs ist als Block (6 Seminare) offen auch für Kolleginnen und Kollegen, die mit uns ihr Verständnis der Haptik und des Haptischen Sinns in der AaT aktualisieren und vertiefen wollen.
Die Haptik ist ein Feld der leiblichen Verwirklichung, der Sinnesentfaltung und des Handlungsaufbaues
Das haptische Geschehen ist die primäre Grundlage allen Handelns, Kontaktes und aller Beziehung in Prozessen einer Arbeit am Tonfeld. Haptische Vollzüge repräsentieren leibliche, emotionale und soziale Bezüge, die am Tonfeld gewissermaßen zur (haptischen) Sprache kommen. Die Haptik macht die Arbeit am Tonfeld® in ihrer Essenz aus.
Es geht in allen Arbeiten, der von Kindern wie der von Erwachsenen darum, diese Sprache grundlegend sehen zu lernen und in ihrem gesamten sensomotorischen und psychomotorischen Spektrum zu verstehen.
Im Zentrum des Grundkurses I stehen der Aufbau und die Entfaltung der haptischen Sprache, wie sie im Arbeiten am Tonfeld erscheint und sich in tätiger Bewegung ausbildet. Die Einsicht in diesen Aufbau wird durch Übungen in eigener Praxis und durch dokumentierte Prozesse erworben.
Der Grundkurs I zeigt zudem den Zusammenhang des Konzeptes der Arbeit am Tonfeld® mit anderen Entwicklungstheorien, die zum breiteren Verständnis der haptischen Sprache und ihrer sozialen Eingliederung und Selbstwahrnehmung dienlich sind.
Als begleitender Mensch die haptische Sprache zu erfassen, fordert die Fähigkeit heraus, ein haptisches Geschehen aus mehreren Blickwinkeln zu erfassen.
1. - Zunächst gilt es, die haptische Sprache als eigene Umgangsform und
Ausdrucksgestalt der Hände mit jeglichem Gegenstand (hier exemplarisch dem
Tonfeld) zu sehen und in ihrer Gliederung und in ihrem inneren Aufbau zu verstehen.
2. - Die Haptik und Haptischer Sinn sind besondere leibliche Gestaltungen in senso- motorischem Aufbau; sie sind in diesen Aufbau eingegliedert und in dessen Zusammenhang zu erfassen.
3. - In der Haptik sind soziale Erfahrungen und emotionale Erlebnisse eines
Menschen gleichsam „eingeschrieben“. Haptik vermittelt Bedürfnisse und
Entwicklungsimpulse zugleich aber auch Hemmungen und Verhinderungen,
die im sozialen Beziehungsfeld erworben wurden. Dieses Spektrum der
Ausdruckkraft der Haptik gilt es zu lesen und begleitend in seiner Entfaltung
zu stärken.
Im Zentrum stehen der Aufbau und die Entfaltung der haptischen Sprache, wie sie im Arbeiten am Tonfeld erscheint und sich in tätiger Bewegung ausbildet. Die Einsicht in diesen Aufbau wird durch Übungen in eigener Praxis und durch dokumentierte Prozesse erworben.
Der Grundkurs zeigt zudem den Zusammenhang des Konzeptes der Arbeit am Tonfeld® mit anderen Entwicklungstheorien (s. u.), die zum breiteren Verständnis der haptischen Sprache und ihrer sozialen Eingliederung und Selbstwahrnehmung dienlich sind.
Einführung in die Entwicklung und die theoretischen Grundlagen der AaT
Haptik und Haptischer Sinn: das anthropologische Vermögen, die Fähigkeit und die
Handlungsentwicklung der Hände und ihre Eingliederung
Rekonstruktionen der Handentfaltung in den Basissinnen
und ihrer Repräsentation am Tonfeld:
Orientierung:
Erwerb gegenseitiger Beziehung und Vertrauen
Haptische Entfaltung in den Basissinnen
Sinn für Kontakt, (Hautsinn):
Berührungssinn, Halt in der Selbstempfindung,
Kontakt, Erwerb von Verlässlichkeit,
Bindung und Lösung
Sinn für Balance:
Integration von eigenleiblicher Balance,
Ausgleich mit einem Gegenüber,
Ausgleich von äußeren Polaritäten und Bezügen.
Sinn für Struktur, (Tiefensensibilität):
strukturelle leibliche Festigkeit,
Substanzerleben am Gegenstand und im Leib.
Intention, vitaler Halt am Objekt.
Greifen:
vom Greifen zum Ergreifen und Begreifen,
Erwerb von Objekt- und Subjektkonstanz
eigener freier Stand - Separation
Stadien der haptischen Organisation in Gegenseitigkeit, Verlässlichkeit, Kompetenz,
Position, Souveränität und Selbstgründung.
Haptische Beziehungsentfaltung und Handlungsaufbau
Leibliche Resonanzfähigkeit im Begleiten von nonverbalen, leiblichen und haptischen Prozessen.
Die Rolle und Funktion der Begleitung bezogen auf die Stadien haptischer Entfaltung.
Beginn eigener Arbeit mit Kindern und Jugendlichen unter Supervision.
Soziale Eingliederung mittels haptischer Prozesse und persönliche Bewusstheit im eigenem, haptisch geführten und leiblich gegründeten Handeln sind Gegenstand des folgenden Grundkurses II.
Themenkreise und Realisationen im Handlungsprozess und Beziehungsaufbau von Kindern und Jugendlichen in der AaT
Leitung: Marie-Luise Geiß, Dipl. Kunsttherapeutin FH
Dieser Kurs ist offen auch für Kolleginnen und Kollegen, die mit uns ihre Begleitung von Kindern/Jugendlichen in der AaT aktualisieren und vertiefen wollen.
Interessierte KollegInnen wenden sich bitte an das Institut für Haptische Gestaltbildung Nord – Lüneburg
Grundlegend geht es hier um den Handlungsaufbau, eingebettet in soziale und emotionale Beziehungsentwicklung und die soziale Eingliederung mitels haptischer Prozesse und persönlicher Bewusstheit im eigenen, haptisch geführten und leiblich gegründeten Handeln.
Die Haptik, als leibliche Sprache speichert, erinnert und bringt zum Ausdruck, was in sozialen Beziehungen erlebt wurde, was sich als Erfahrungen leiblich niedergeschlagen hat, was im Leibgedächtnis aufbewahrt wurde. Sie „berichtet“ gleichsam von sozialen Erfahrungen aus verschiedenen Altersphasen, von Förderungen und Hemmungen, von erfüllten Beziehungen und von sozialen Vernachlässigungen, von Bedürfnissen und Wünschen, Intentionen und Fähigkeiten. So gelesen kann die Haptik ein Instrument sozialer Diagnostik werden.
Der Handlungsaufbau signalisiert aber vor allem Entwicklungsbedürfnisse und Möglichkeiten der eigenen Verwirklichung.
Die Besonderheit der AaT liegt darin, dass das Setting dem haptischen Vermögen und den sensorischen und motorischen Bedürfnissen und Wünschen einen brauchbaren und passenden Stoff, ein geeignetes Rohmaterial bietet.
Das diffuse Ton–Material gibt wenig an objektiver Form vor. Es lässt sich deshalb zu (fast) aller Gestaltung gebrauchen und verwenden und fordert zugleich das haptische Potential heraus. Es ist also ideal, leibliches Empfinden und Gestaltungswillen miteinander in Beziehung zu bringen.
- Als grundlegendes Erleben und Fähigkeit zum gestalteten Kontakt
- Als Fähigkeit, in Handlungen Bezüge herzustellen und eigene Wirksamkeit zu
entwickeln
- Als Auseinandersetzung mit einem Objekt, Kompetenzerwerb
- Als Handlungsgestaltung und soziale Einbindung in Handlungsentwürfen
- Als eigene Gründung
- Als Handlungsgestaltung in Bezügen und Wirkungen; Gestaltungen und Entwicklungsmöglichkeiten
- Bedürfnisanalyse und Entwicklungsanspruch aus der haptischen Diagnostik
- Die Rolle der Begleitung und ihre Funktion in der Entwicklungsförderung
- Interventionen der Begleitung und ihre Wirkung in der AaT mit Kindern und Jugendlichen;
Unterschiede der Themen und der Begleitung bei Kindern und bei Jugendlichen
- Stadien der kindlichen Entwicklung und die Funktion der Elterni in der Entwicklungsförderung: Kleinkind, frühes Schulalter, Pubertät und Adoleszenz, ihre Entwicklungsaufgabe und deren Repräsentation in Handlungsprozessen am Tonfeld:
- Handlungsgestaltung in Bezügen und Wirkungen; Gestaltungen und Entwicklungsmöglichkeiten
- Zusammenhang von Aktion, Wirkung, Verantwortung: Erscheinungsweisen am Tonfeld; Schuldempfinden und Scham als Entwicklungsantrieb zur ICH-Bildung
- Aggression als Vitalität und Aggression als antisoziale Tendenz –
Repräsentationen in der AaT
Inhalte: Anerkennungsjahr
- Im Anerkennungsjahr sind 20 Supervisionseinheiten (1,5 Stunden pro Einheit)
verpflichtend. In diesen Einheiten soll die Begleitung von mindestens zehn
verschiedenen Personen am Tonfeld vorgestellt werden.
- Zwei Seminare des Instituts zur Ergänzung und Vertiefung entsprechend den
Inhalten der jeweiligen Aufbaukurse
- Schriftliche Abschlussarbeit:
- Erwerb des Zertifikats
Weitere Infos zu Voraussetzungen, Kosten, Seminarzeiten etc. siehe unter
>>> Qualifikationen